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Gespräch mit Wissenschaftlichen Mitarbeitern der MdB 2-2019

Bericht zur Veranstaltung am 19. November 2019 in Berlin

Am Dienstag, 19. November 2019 fand unter der Leitung des DWT-Geschäftsführers die 2. Veranstaltung des Jahres 2019 aus der Reihe „Gespräch Wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Abgeordneten des Deutschen Bundestages (WiMi) mit Experten“ in Berlin statt. Den Rahmen bildete wie gewohnt ein Lunch im Restaurant „Habel am Reichstag“. Knapp 30 Teilnehmer hatten ihre Mittagspause für dieses Weiterbildungsangebot genutzt. Der Experte, Oberstleutnant der Reserve Dan Krause, M .A., M. P. S., Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg und Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Forums für Internationale Sicherheit (WIFIS e. V.) sprach zu dem Thema: „Erfolg oder Fehlschlag - Wie steht es um die Trendwenden der Bundeswehr?“

Nach seinem Kurzvortrag entspann sich ein reger Gedankenaustausch über den derzeitigen Zustand und die voraussichtliche Entwicklung der Bundeswehr. Diskutiert wurden die Ziele des Fähigkeitsprofils der Bundeswehr als zentrale und unabdingbare Voraussetzung für die Wiedererlangung der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr und die konsequente Fortsetzung der seit 2015 eingeleiteten „Trendwenden Rüstung, Personal und Finanzen“. Konstatiert wurden positive erste Ergebnisse einerseits, aber auch die Einschätzung, dass die Erfüllung der Fähigkeitsziele 2023/ 2027/ 2031 bereits heute absehbar unrealistisch ist. Für die Reform einer seit fast drei Jahrzehnten schrumpfenden Bundeswehr reicht es nicht, einfach nur mehr Geld auszugeben. Das zeigt auch eine tiefere Betrachtung der bisherigen Ergebnisse der „Trendwende Personal“ und der „Trendwende Rüstung“.

Die Schlussfolgerung des Referenten lautete: Wenn Personalgewinnung, Finanzausstattung und Beschaffungswesen nicht mittel- und langfristig in der Lage sind, die vorgesehene Struktur der Bundeswehr einsatz- und kampfbereit zu machen, darf das Nachdenken über eine Anpassung der Struktur und damit des Fähigkeitsprofils, abgestimmt mit den Partnern, kein Tabu sein. Seine abschließende These war, dass es unter allen Umständen vermieden werden muss, die Bundeswehr als Dauerbaustelle zu belassen, deren Reformen wieder und wieder scheitern, weil Finanzrahmen, Modernisierung und Fähigkeitsplanung sowie Struktur und Auftrag nicht zusammenpassen.

Zwei Stunden engagierte und weiterführende Diskussion waren ein Beleg für die Relevanz des Themas.

Das DWT-Symposium „Perspektiven Wehrtechnik 2020“ am 21. u. 22.01.2020 im Maritim Hotel Bonn steht unter der übergreifenden Frage: „Greifen die eingeleiteten Trendwenden?“ und führt gewissermaßen diese Diskussion fort.
Perspektiven der Wehrtechnik 2020.