2018

Eine Agententätigkeit und seine Folgen im Kalten Krieg

Veranstaltung der DWT Sektion Ulm am 17. April 2018 in Dornstadt

Die Kooperations-Partner blauer Bund (bB), Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP), Deutscher Bundeswehr Verband (DBwV), Panzerkameradschaft Dornstadt (PzKam) und Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT), hatten am 17. April unter Federführung der Gesellschaft für Sicherheitspolitik Herrn Hermann Reisch zu Gast. Vor über 150 Gästen schilderte Herr Reisch in seiner sehr authentischen Rede den Abschnitt aus seinem Leben, der ihn und seine Familie nachhaltig veränderte.

Zu Zeiten des NATO Doppelbeschlusses schlitterte Herr Reisch mehr zufällig und völlig unspektakulär in eine Zusammenarbeit mit der Staatssicherheit der DDR. Der damalige Taxi Unternehmer Reisch hatte eine Fahrt in die ehemalige DDR nach Chemnitz (Karl-Marx-Stadt), die von der STASI zur Kontaktaufnahme genutzt wurde. Zurück in Deutschland vertraute sich Hr. Reisch dem hiesigen Verfassungsschutz an, der die Informanten-Tätigkeit unter der Auflage, über alle Schritte informiert zu werden, zustimmte. Der Doppelagent war geboren. Die Informationen erscheinen uns heute geradezu belanglos, Informationen über die Amerikaner und die Standorte der Pershings im Raum Ulm. Umgekehrt die Schilderungen über das Alltagsleben in der DDR sowie seine Zusammenarbeit mit der Stasi und ihrer Methoden. Nach einigen Jahren wurde Hr. Reisch von der DDR enttarnt (er vermutet, dass er verraten wurde) und zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Diese Trennung von Frau und Kindern haben das Leben der ganzen Familie verändert und sind die eigentlichen Folgen einer Agententätigkeit im kalten Krieg.

Die nächste gemeinsame Veranstaltung findet am 14. Mai unter Federführung der Deutschen Wehrtechnischen Gesellschaft (DWT), Sektion Ulm Um in der Rommelkaserne statt. Das Thema lautet: „3D-Druck - Prinzip, Anwendung und Einsatzbeispiel Logistik“