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Energie und Medienanbindung in stationärer Unterbringung im Einsatz
Nein, es ging nicht um Rundfunk und Fernsehen, oder Internet und Cloud-Services. Die Fachkompetenz des DWT-AKM befasste sich zwar mit Medien - aber inzwischen versteht man im Behördendeutsch unter Medien die Ver- und Entsorgungsleistungen für feste und bewegliche Infrastruktur. Auf Deutsch: Strom, Wasser, Abwasser und Müll. So traf sich auf Einladung des DWT-AKM im April 2018 im Maritim Hotel in Bonn die Fachklientel zu diesem Thema aus Industrie, Behörden und Bundeswehr.

Unter der fachkundigen Leitung von Dr. Matthias Witt, Leiter des Arbeitskreises Mittelstand (AKM) der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik (DWT), Oberst a.D. Bernd Kögel, Geschäftsführer der Studiengesellschaft der DWT mbH, begrüßte die (Anm. der Redaktion: inzwischen pensionierte) Abteilungsleiterin im BMVg, zuständig für den Organisationsbereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen, Ministerialdirektorin Alice Greyer-Wieninger die nahezu 200 Teilnehmer der Konferenz und übergab für die fachlichen Details anschließend an das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, BAIUDBw. Das BAIUDBw, das Planungsamt der Bundeswehr und das Logistikkommando der Bundeswehr arbeiten hier Hand in Hand als Bedarfsträger und Bedarfsdecker und stellten aus der jeweiligen Perspektive ihre aktuellen Überlegungen dar.

Hier ging es nicht nur um die Bundeswehr im Einsatz, sondern auch um die Aufgaben der Bundeswehr im Rahmen des Host Nation Support für die NATO. Auch hier sind für Transport und Versorgung bei der Durchquerung der Bundesrepublik mobile Infrastruktur und Medien zur Verfügung zu stellen.

Optimierung der Energieversorgung
Der erste große fachliche Themenblock befasste sich mit der Bereitstellung von Infrastruktur und erforderlicher Energie. Hier war aktuell neben der effektiven Energieerzeugung besonders die Speicherung von momentan nicht benötigter Energie für spätere Nutzung im Fokus der Teilnehmer.

Von Industrieseite waren neben den Entwicklern von modernen Konzepten in der Vortragsreihe auch die Systemintegratoren gefragt. Hier stellten steep, ESG und die allgemein bisher nur als lokaler Energieversorger bekannte EnBW ihre Konzepte vor. Als Systemintegrator sind sie in der Lage, rasch auf Neuerungen am Markt zu reagieren und stets state-of-the-art Leistungen anzubieten.

Mit der FGAN war auch die Forschungsseite vertreten. Auch hier wird mit Hochdruck an effektiven Lösungen gearbeitet, Energie in Form von Wärme und Elektrizität verlässlich zu erzeugen und zu speichern. Die FGAN demonstrierte auf ihrem Stand in der begleitenden Ausstellung eine verblüffende Art der Wärmeerzeugung mithilfe von Sorptionsspeichern, die als thermochemische Speicher nahezu verlustfrei arbeiten. Man sprühte etwas Wasser auf ein paar Zeolithkügelchen, die der geneigte Interessent in seiner Hand hielt, und schon wurde es heiß in der Hand. Die beiden Agentien können getrennt gelagert werden und reagieren erst beim Zusammentreffen.

Die NATO Smart Energy Initiative war durch die bestens bekannte Dr. Susanne Michaelis vertreten. Sie wies auf die Tätigkeiten der Amerikaner auf diesem Gebiet in Grafenwöhr hin, die auf dem Gebiet des Environment Protection führend sind. Weiterhin erwähnte sie das NATO Energy Security Centre of Excellence in Vilnius, das auch deutschen Firmen die Möglichkeit gibt, dort Produkte testen zu lassen. Erst kürzlich hat Pfisterer dort sein System gründlich durchchecken lassen. Hier ist ein Ansatzpunkt für die deutsche Industrie, einen Fuß ins internationale Geschäft zu bekommen. Dabei wies sie auch auf die Bedeutung der Aufnahme der deutschen Firmen in die Supplier Registration bei der NATO-Beschaffungsagentur NSPA in Luxemburg hin. Wer hier nicht drin steht, hat fast keine Chance mit der NATO in Geschäft zu kommen.

Als letztes erwähnte Dr. Michaelis die Messe „Innovative Energy Solutions for Military Applications, IESMA“, die im November 2018 unter fachlicher Leitung des NATO Energy Security Centre of Excellence in Vilnius stattfindet. Bei der letzten Veranstaltung waren dort ca. 40 Aussteller.

Wasser und Abwasser
Der zweite Veranstaltungstag war den flüssigen Medien gewidmet. Das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr zeigte in seinem Vortrag die Schwierigkeiten auf, in Einsatzländern Wasser zu gewinnen. Hier kommt es darauf an, nicht die Wasserversorgung der einheimischen Bewohner zu stören. Das bedeutet unter Umständen eine extrem tiefe Bohrung, wobei gleichzeitig die hydrogeologischen Randbedingungen wie Regenerierung des abgepumpten Wassers zu beachten sind. Gleichzeitig muss durch die Dienststellen des zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr die Einhaltung der Hygienevorschriften sichergestellt werden. So arbeiten hier Pioniere und San-Personal Hand in Hand, um den eingesetzten Kräften, eigenen und verbündeten, hygienisch einwandfreies Trinkwasser bereit zu stellen.

Wichtig bei der Wasserversorgung ist aber auch die intelligente Nutzung der Abwasser. Hier kann bis zu 90% des Wassers als Brauchwasser wiederverwendet werden, wenn es entsprechend aufgearbeitet wird. Kärcher und Veolia haben hier neben der FGAN Wege und Möglichkeiten demonstriert, die sich zum Teil bereits in der Nutzung befinden.

Fazit
Aus den verschieden Gründen ist es immer opportuner, sich mit dem Feld der Medienversorgung auseinander zu setzen. Sei es das Einsparpotential bei fossilen Brennstoffen, das bis zu 60-70% bei der Erzeugung von elektrischem Strom oder Wärme für Klimatisierung betragen kann, oder bei der Gewinnung und Recyclebarkeit von Wasser. In Zukunft wird man verstärkt über kluges Handhaben knapper Ressourcen nachdenken müssen. Industrie und Forschung bieten Lösungsansätze an, die der militärische Nutzer evaluieren und im Probebetrieb anwenden muss, um auf lange Sicht dieses Einsparpotential zu nutzen. Übrigens, Gleiches gilt für GO´s und NGO´s bei zivilen Aufgaben z. B. im Katastrophenschutz im In- und Ausland. Und es gilt keine Zeit zu verlieren!