2018

Zu Besuch beim Wehrwissenschaftlichen Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB)

AKM Veranstaltung am 2. und 3. Mai 2018 in Erding

Der Arbeitskreis Mittelstand (AKM) der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik e. V. führt seit Jahren in Absprache mit dem Vizepräsidenten (ziv.) des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bw (BAAINBw) Informationsbesuche bei den ihm nachgeordneten Dienststellen durch.

In den letzten Jahren wurden mit großem Erfolg die WTD 41 in Trier, die WTD 91 in Meppen, die WTD 71 in Eckernförde und die WTD 81 in Greding besucht. Der Besuch des WIWeB in Erding war damit die konsequente und logische Fortführung der Besuchs- / Informationsreihe.

Das WIWeB ist als Teil des BAAINBw eingebunden in den Gesamtaufgabenkontext der Abteilung für Ausrüstung und Nutzung des BMVg.

Daraus abgeleitet ist ihm die Verantwortung für alle Fragen der Zuverlässigkeit, Sicherheit und Technologie der Werk-, Betriebsstoffe und der Bekleidung sowie der persönlichen Ausrüstung des Soldaten übertragen. Damit ist es das Kompetenzzentrum der Bundeswehr zu diesen Themenbereichen.

Diesen Anforderungen kann das WIWeB nur gerecht werden, wenn es in diesen Bereichen auch eigene Forschung betreiben darf, um das notwendige Wissen für die speziellen Fragestellungen eines militärischen Nutzers gezielt und nachhaltig aufbauen zu können.

Neben der Vergabe von Projekten im Rahmen der Auftragsforschung an kompetente Partner aus Wissenschaft und Industrie tritt zunehmend die Bearbeitung eigener Ideen in ausgewählten Schwerpunkten in den Vordergrund.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde die Rolle des WIWeB an verschiedenen Beispielen beim Beschaffungsprozess für Betriebsstoffe, 3D-Druck oder Zulassungsverfahren bei Farben und Lacken aufgezeigt und im Bereich der Textilien vertieft.

Das WIWeB versteht sich als Erbringer einer ganzheitlichen, interdisziplinären Dienstleistung für den Soldaten während des gesamten Lebenszyklus der Ausrüstung. Es bringt in der Vorphase und der Entwicklung seine Kompetenz ein, unterstützt in der Phase der Beschaffung u. a. durch die Erstellung von Beschaffungsgrundlagen und wertet während der Nutzungszeit Schadensfälle und Einsatzerfahrungen zur Weiterentwicklung aus.

Die Zulassung im Bekleidungsbereich ist aufgrund des weiten Spektrums von Anforderungen an die Bekleidung überaus komplex und orientiert sich an den geforderten Eigenschaften Tarnung, Wetter-, Flamm- und Vektorenschutz und muss dabei noch antistatisch und möglichst leicht sein. Am Ende des Verfahrens steht die Feststellung der gesundheitlichen Unbedenklichkeit.

Als Ausblick in die Zukunft wurde der Bereich der „smart textiles“ vorgestellt. Von „was ist bereits heute möglich“ bis zu „was kann uns die Zukunft bringen“ wurde durch Vortrag aber auch durch Anschauungsobjekte der weite Einsatzbereich aufgezeigt. Möglich ist es bereits, Heiz- bzw. Kühlelemente zu integrieren, Fotovoltaik-Elementen zur Stromerzeugung aufzubringen oder Wundverbände zu monitoren. Für die Zukunft wird z. B. darüber nachgedacht, körperliche Vitalfunktion unter z. B. Vollschutz medizinisch auszuwerten, um Tragezeiten von isolierender Schutzbekleidung abhängig von der tagesaktuellen Leistungsform individuell anzupassen. Ebenso denkt man über ein „chamäleonartiges Verhalten“ der Bekleidung, die sich der jeweiligen Umgebung anpasst, bereits nach.

Diese und weitere Fragestellungen wurden im Rahmen der Vorträge, aber auch den Kaffeepausen und insbesondere bei der gemeinsamen Abendveranstaltung beim Bayrischen Buffet nachhaltig diskutiert.