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3D Druck - technische & rechtliche Aspekte

Eine Veranstaltung des AKM durchgeführt von der SGW

3D-Druckverfahren entwickeln sich mit rasanter Geschwindigkeit - und es geht noch viel mehr! Ein besonderes Recht gibt es für den 3D Druck nicht, stattdessen sind eine ganze Reihe von Gesetzen zu beachten: Vom Urheber- über Vertrags- und Haftungsrecht bis zu exportkontrollrechtlichen Beschränkungen von Software, Services und Druckvorlagen.

So könnte das kurze Resümee der Tagung am 26. März 2019 im Maritim Hotel in Bonn lauten, die sich über 100 interessierte Teilnehmer erfreute.

Etwas ausführlicher: Bislang wurden konventionelle Fertigungstechnologien nur in überschaubar kleinen Bereichen verdrängt. Verändernde Rahmenbedingungen infolge der Digitalisierung führen aber dazu, dass sich die Technologie des 3D Drucks mit bahnbrechendem Tempo weiterentwickelt.

Neue computergestützten Konstruktionsverfahren werden die technischen Möglichkeiten zur Gestaltung und Herstellung von Bauteilen in den nächsten Jahrzehnten weiter revolutionieren. Und: Additive Fertigungsverfahren werden als Teil der Digitalisierung der Streitkräfte wohl auch in vielen Bereichen der Bundeswehr zur Anwendung kommen.

Denkt man nur an die große Zahl an Ersatzteilen, die im Einsatz vorgehalten werden müssen, so bedarf das riesige Einsparpotential sicherlich keiner Erläuterung. Man lagert nicht mehr, sondern druckt sich einfach Vorort was man braucht. (Ganz so einfach ist es doch nicht - wie weiter unten erläutert).

Nicht nur Kunststoffe, Metalle und Keramiken können gedruckt werden, auch die Herstellung elektronischer Bauteile, die in einem Druck aus leitenden, halbleitenden und nichtleitenden Materialien hergestellt werden, wurde erläutert. Beliebige Formen aus verschiedensten Materialien sind künftig denkbar. So wird der Nachbau vorhandener Komponenten zunehmend durch Design-Optimierungen mit funktional verbesserten Geometrien (höhere Festigkeit mit weniger Material) ergänzt bzw. ersetzt werden. 3D Druck kann Formen hervorbringen, die mit herkömmlichen Produktionsverfahren schlichtweg nicht produzierbar sind: Wo Bohrer oder Fräse nicht mehr um die Ecke kommen gibt es beim schichtweisen Aufwachsen eines Bauteils im Drucker ganz einfach keine unzugänglichen Bereiche. Gehäuse werden in vielen Fällen überflüssig werden und auch Hohlräume können gedruckt werden: Im Bereich der Gießerei können sonst nur sehr aufwändig herzustellende Formen für den Guss mit deutlich reduziertem Aufwand im Drucker erzeugt werden. In diesem Fall entsteht das Bauteil sogar gänzlich ohne Zulassungsprobleme: Das gegossene Werkstück selbst wird genau wie bisher produziert.

Auch die Frage, wie weit die industrielle Realität vom Hype „brauchen - drucken - nutzen“ entfernt ist, wurde diskutiert. Ergebnis: Schon ein gutes Stück weit:

Je nach Anwendungsfall erfordert auch die Technik mehrere Arbeitsschritte um die gewünschte Qualität, insb. Stabilität, zu erreichen.

Herausforderungen der Zulassung von dreidimensionalen „Print-Medien“ wurden ebenso beleuchtet, wie nicht verschwiegen wurde, dass noch eine Vielzahl von rechtlichen Fragestellungen zur Nutzung der Technologie und der damit erstellten Bauteile existieren, die einer Klärung bedürfen. Aus diesem Grunde hatten wir das Programm aus technischen, sehr praxisorientierten Vorträgen aufgebaut, die sich mit Vorträgen zu rechtlichen Aspekten abwechseln.

Zwei Vorträge der niederländischen Armee rundeten das Programm ab, in dem sie von deren ganz pragmatisch gewonnenen Einsatzerfahrung in Mali berichteten … und auch der 3D Druck der Bundeswehr in Mazar-e-Sharif, Afghanistan fand seinen Platz auf der Tagung.

Das persönliche Resümee eines Teilnehmers: Viel gelernt - auch Sachen die ich überhaupt nicht vermutet hätte!