Detail

11. DWT/ AKM Veranstaltung „Im Dialog mit Militärattachés“

Veranstaltung des Arbeitskreises Mittelstand im Schloss Diedersdorf bei Berlin

Der Arbeitskreis Mittelstand (AKM) der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik e. V. (DWT) hat am 13. Mai auf Schloss Diedersdorf die mittlerweile 11. Informationsveranstaltung „Im Dialog mit Militärattachés“ durchgeführt.

Im Rahmen ihrer Ausbildung werden die zukünftigen deutschen Militärattachés unter anderem mit Fragen im Zusammenhang mit der Ausrüstung der Bundeswehr und mit der Leistungsfähigkeit der wehrtechnischen Industrie vertraut gemacht. In Ergänzung zur reinen theoretischen Unterrichtung erfolgt die Darstellung des Leistungsspektrums des wehrtechnischen Mittelstandes durch die Veranstaltung „Im Dialog mit Militärattachés“, die von einer praxisorientierten Ausstellung von ca. 40 wehrtechnischen kleinen und großen Unternehmen begleitet wird.

Die Veranstaltung wurde vom AKM der DWT ins Leben gerufen und bisher jährlich vom AKM in Abstimmung mit dem BMVg durchgeführt.

Die amtierenden und künftigen deutschen Militärattachés sowie ihre in Berlin akkreditierten ausländischen Kameraden werden in Diedersdorf zusammengeführt, um ihre Kenntnisse über wehrtechnische Fragestellungen zu erweitern und im Gedankenaustausch untereinander sowie mit den Vertretern der Unternehmen zu vertiefen. Damit soll diesem Adressatenkreis die Arbeit als „Informationsvermittler“ erleichtert werden.

Die konzentrierten Gesprächsmöglichkeiten schätzen gleichermaßen der Kreis der Militärattachés, die zuständige Abteilung im BMVg und die Unternehmensvertreter als effiziente Serviceleistung des AKM in der DWT.

Nach der Begrüßung durch den Leiter des AKM, Herrn Dr Witt, folgte am Morgen des 13. Mai der Vortrag von Dr. Robert Glawe (Kanzlei Oppenhoff & Partner), der zur „Ausfuhr von Militärtechnologie heute und morgen“ vortrug. Die Informationen waren insbesondere an ausstellende Unternehmen gerichtet, um ihnen Gelegenheit zu bieten, über juristische Hürden mit einem Experten zu diskutieren. Der Vortrag überzeugte durch anschauliche Beispiele aus der anwaltlichen Praxis, wobei Dr. Glawe intensiv auf viele Fragen der Zuhörer einging.

Mit dem Eintreffen der deutschen Lehrgangsteilnehmer begann mittags der „offizielle Teil“ der Veranstaltung mit deren Information an den Ständen der ausstellenden Unternehmen.

Ab dem frühen Nachmittag wurde den in Berlin akkreditierten ausländischen Attachés ein Überblick über Selbstverständnis und Zielsetzung des Arbeitskreises Mittelstand gewährt, der mittlerweile mehr als 220 Unternehmen umfasst.

Als erster Vortragender führte Rainer Topf, Rola Security Solutions, unter dem Titel „Military Evaluation Software“ sehr anschaulich aus, wie heute mit vergleichsweise einfachen Mittel Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen bezogen und zu einem Lagebild zusammengeführt werden können. Werden diese Prozesse auf diese Weise besser strukturiert und gleichzeitig mit intelligenter Software unterlegt, kann mit dem Ziel der effizienten Entscheidungsfindung durch den militärischen Führer gezielt aufgeklärt werden. Die schnell verfügbaren zuverlässigen Informationen befähigen zur Anfertigung einer klaren Faktenlage.

Dr. Kai Viehweger aus dem Hause METROHM (Schweiz), der unter dem Titel „Keeping you safe - Innovative CBRNE Identification“ vortrug, schloss direkt an. Nach einer Kurzvorstellung der international agierenden High-Tech Company METROHM ging Dr. Viehweger insbesondere auf das Produkt MIRA DS ein, einem RAMAN Spektrometer, das Gefahrstoffe, illegale Substanzen und Sprengstoffe detektieren kann.

Der letzte Redner vor den ausländischen Militärattachés war Florian Lude von „JENOPTIK-global solutions“ (Technologie-Konzern mit Schwerpunkt auf optischer Technologie und Präsenz in über 80 Ländern). Unter dem Titel „Power generation competence and mechatronics for weapon systems“ zeigte Herr Lude internationale Beispiele auf, in denen Produkte aus einem Hause in unterschiedlichen Waffensystemen verbaut sind.

Abgerundet wurde der Vortragsteil der Informationsveranstaltung am späteren Nachmittag durch Ausführungen von Willy Jeanrond (Bundesamt für Wirtschaft & Ausfuhrkontrolle, BAFA, Referat 213, Eschborn) zum Thema „Außenwirtschafts- und Rüstungsexportpolitik“.

Der abendliche Gedankenaustausch wurde von Brigadegeneral Jürgen Brötz (UAL SE I, BMVg) und Dr. Witt eingeleitet, nachdem inzwischen auch die deutschen im Ausland stationierten Militärattachés eingetroffen waren.

Die stetig wachsende Teilnehmerzahl - in diesem Jahr mehr als 300 - bestätigen die bemerkenswerte Bedeutung dieses Schwerpunkts der Arbeit des AKM und unterstreicht die enorme Bedeutung, sich zu kennen und miteinander zu sprechen. Nach dem Motto „Hinterher ist Vorher“ sind die Vorbereitungen für das kommende Jahr bereits angelaufen. Das Organisationsteam wird auch künftig aktuelle Themen aufgreifen und die Agenda mit zielführenden Vorträgen für die genannten vier Teilnehmergruppierungen attraktiv halten.

Obwohl die Veranstaltung „Im Dialog mit Militärattachés“ nun schon eine jahrelange Tradition hat, konnte auch in diesem Jahr kein „Gewöhnungseffekt“ festgestellt werden. Großes Interesse und ausgesprochene Kommunikationsfreudigkeit kennzeichneten erneut diese Leuchtturmveranstaltung des AKM.