Detail

Verleihung Studienpreis 2017 der DWT e.V.

Masterfeier an der Universität der Bundeswehr in München

Am 9. Dezember 2017 verabschiedete die Präsidentin der Universität der Bundeswehr München Univ.-Prof. Dr. Merith Niehuss im Rahmen der Masterfeier die diesjährigen Absolventen der Universität. Über 230 Absolventinnen und Absolventen nahmen mit ihren Angehörigen und akademischen Lehrern sowie geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Bundeswehr an der diesjährigen Masterfeier teil. Die Offiziere der Bundeswehr haben ihr Studium erfolgreich mit dem Master abgeschlossen und erhalten im Rahmen der Feier ihre Urkunden überreicht. Außerdem werden die besten Masterarbeiten mit Studienpreisen ausgezeichnet. Stifter der Preise sind u.a. die Gemeinde Neubiberg, die Firmen Airbus und IABG sowie private Fördervereine und Stiftungen.

Aus Anlass dieser Verabschiedung verlieh der Präsident der DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR WEHRTECHNIK e.V. Dipl.-Math. Gerhard Schempp auch den Studienpreis 2017 der DWT.

Der diesjährige Preis ging an

Leutnant Matthias Jakob Bauer M.Sc.

für seine herausragende Masterarbeit zu dem Thema
„Analyse von Spread-Spectrum-Signalen eines VSAT-Systems und Implementierung eines Demodulators in C++ und CUDA“

Leutnant Bauer hat mit seiner Arbeit zu Übertragungsverfahren im Digitalfunk aus dem Militärbereich einen Beitrag zur Signalaufklärung geleistet. Die Arbeit hatte zum Ziel, bestimmte Satellitensignale eines VSAT-Systems zu empfangen. Dazu mussten Signalproben, die mit einer großen Satellitenantenne und einem zugehörigen Frontend aufgezeichnet wurden, analysiert werden. Diese Signale sind mit einem bestimmten Bandspreizverfahren erzeugt, wofür sogenannte Spreizsequenzen eingesetzt werden. Um solche Signale demodulieren zu können und damit lesbar zu machen, müssen alle Parameter eines Signals bestimmt werden. Speziell bei den untersuchten Signalen waren neben den üblichen Parametern wie Taktgeschwindigkeit, Trägerfrequenz und Trägerphase auch die Spreizsequenz und deren genaue zeitliche Lage zum empfangenen Signal zu bestimmen. Leutnant Bauer hat dazu seine Kenntnisse aus der Parameterschätzung und der Demodulation von digital modulierten Signalen aus den Vorlesungen erweitert und die von ihm entwickelten Algorithmen zunächst in einer Skriptsprache (MATLAB) umgesetzt. Nach erfolgreicher Demodulation der aufgezeichneten Signale hat er die entwickelten Algorithmen dann in die Computersprache C++/CUDA portiert um damit auch Signale in Echtzeit verarbeiten zu können. Die Arbeit wurde bei einem Industriepartner durchgeführt, der die Algorithmen unmittelbar in einem Produkt einsetzen konnte.

Leutnant Bauer hat in seiner Masterarbeit eindrucksvoll gezeigt, dass er die theoretisch anspruchsvollen Gebiete aus der Nachrichtentechnik, wie Signaltheorie, Signalverarbeitung und Parameterschätzung, sehr gut beherrscht und seine Fähigkeiten erweitern kann. Zudem hat er gezeigt, dass er diese theoretischen Kenntnisse in praktischen Fragestellungen erfolgreich umsetzen kann. Diese Fähigkeiten zeichnen einen sehr guten Ingenieur aus.

Außerdem wurde mit dieser Masterarbeit die Zusammenarbeit der Universität der Bundeswehr München mit einem namhaften Industriepartner im Forschungsbereich gefördert und der hohe Wissensstand der Studenten der Universität der Bundeswehr München gut nach außen kommuniziert.

Leutnant Bauer hat mit seiner Masterarbeit die Kriterien für die Vergabe des DWT-Studienpreises in herausragender Weise erfüllt.

Innovation und Perspektive
Die gemeinnützige DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR WEHRTECHNIK e. V. (DWT) stiftet Studien- und Zukunftspreise, mit denen Offiziere und Referendare der Universitäten der Bundeswehr in München und Hamburg, der Führungsakademie der Bundeswehr und des Bildungszentrums der Bundeswehr (BiZBw) in Mannheim ausgezeichnet werden. Ihre Master-, Jahres- oder Prüfungsarbeiten sollen mit innovativen und perspektivischen Inhalten dazu geeignet sein, im Sinne der Ziele der DWT

  • den Dialog über Sicherheitspolitik, Bündnisfähigkeit, Forschung und Verteidigungswirtschaft zu fördern,
  • die Transparenz der Zusammenhänge und Wechselwirkungen herzustellen,
  • und zur Bildung, Urteilsfähigkeit, Entscheidungsfindung und Gestaltung in diesen Bereichen beizutragen.

Der Studien- bzw. Zukunftspreis ist mit einem Geldbetrag dotiert. Die Preise werden jeweils jährlich vergeben.

Die Universität der Bundeswehr München bietet 12 Masterstudiengänge an. Studiert wird im Intensivstudium, das einen Masterabschluss bereits nach vier Jahren ermöglicht. Die Studierenden sind in der Regel Offiziere der Bundeswehr, das Studium ist Teil ihrer Offizierausbildung. Die Absolventinnen und Absolventen des Abschlussjahrgangs 2017 haben die Universität der Bundeswehr München bereits im September verlassen und sind aktuell in verschiedenen Verwendungen in der Bundeswehr tätig. Am 9. Dezember kehren sie noch einmal auf den Neubiberger Campus zurück, um die Masterurkunden persönlich entgegenzunehmen und den Studienabschluss gebührend zu feiern.

Weiterführende Information zur Bundeswehruniversität München auf https://www.unibw.de/.