2018

20. Symposium Verbindungen

Bericht zur Veranstaltung der Sektion Nordsee am 27. und 28. Juni 2018

Mit der diesjährigen Veranstaltung der DWT-Sektion NORDSEE über „Informations-Sicherheit in Zeiten von WhatsAPP und Co!" konnte wieder ein hochaktuelles Thema adressiert werden. Wobei „WhatsApp“ stellvertretend für zahllose vergleichbare Anwendungen steht.

Auch an diesem runden Geburtstag wurden damit wieder Gedanken zu heute und in naher Zukunft relevanten Themen verbunden. Zusätzlich wurde der Blick auf weitere Möglichkeiten, moderne Technologien zur Sicherstellung der Cyber Security gerichtet; auch wenn sich das Symposium über die Jahre hinweg thematisch von der Überschrift „Verbindungen“ inzwischen teilweise entfernt hat, so ist die Weiterentwicklung zu einem Forum des Dialogs zwischen der Bundeswehr und insbesondere die Marine als Nutzer, dem BAAINBw in seiner Rolle als Materialverantwortlicher und Bedarfsdecker sowie der Industrie nicht nur im Bereich IT- und softwarerelevanter Fragestellungen der rote Faden, der auch das 20. Symposium belebt hat.

Wie jedes Jahr fand das 20. Symposium seinen festen Platz im Kalender. Die zeitliche Nähe zum Wochenende an der Jade in Wilhelmshaven ist dabei voll beabsichtigt. Die intensive Vorbereitung hat in vier Workshops mit Beteiligung sowohl von militärischen als auch zivilen Organisations-Bereichen der Bundeswehr und der Industrie zu dem jetzt erreichten Stand geführt. Die Schirmherrschaft hat auch dieses Jahr wieder der Kommandeur des Marine Unterstützungskommandos (MUKdo), Herr Kapitän zur See Lars Holm, übernommen.

Zusammen mit den Vortragenden war mit 56 Teilnehmern eine Teilnahmeanzahl wie im Vorjahr für diese Fachtagung erreicht worden, allerdings mit einem gut ausgewogenen Niveau zwischen Teilnehmern aus Industrie und Bundeswehr.

Das Generalthema „Informationssicherheit in Zeiten von WhatsApp und Co“ - ist ein Ausdruck der hohen Digitalisierung, welche immer mehr Einfluss hat auf unser privates, aber auch dienstliches und berufliches Leben in allen Bereichen der Information und Kommunikation mit stark ansteigender Intensität. Diese Erkenntnis hat dazu geführt, dass militärisch neben der Kriegsführung in den bisherigen Bereichen Land, Luft und See sowie dem Weltraum ein weiterer Raum in den Fokus gerückt ist, der als eigene Warfare Area bezeichnet wird: „Cyber“. Die Bundeswehr hat dem Rechnung getragen, durch die Schaffung eines neuen gesonderten Organisationsbereiches (im Range einer Teilstreitkraft) CIR „Cyber- und Informationsraum“.

Nach einem einleitenden Vorwort des Schirmherrn, vorgetragen vom stellvertretenden Kommandeur des MUKdo, Herr Kapitän zur See Bernd Reimers, begann die in drei thematische Sessionen aufgeteilte Tagung mit der Session Situationsberichte moderiert von Herrn Reinhold Fischer (BAAINBw S6 WHV) mit dem Einführungsvortrag „Gliederung, Aufgaben und Zuständigkeiten Regionalzentrum Nord“ vorgetragen von Herrn OTL Andreas Fröhling des Kommando Cyber- und Informationsraum in Wilhelmshaven.

Gefolgt vom zweiten Vortrag „Wer gewinnt den Cyberwar? - Digitalisierung, aber mit Sicherheit!“ vorgetragen von Herrn Attila Misota von T-Systems Multimedia Solutions GmbH aus Dresden.

Der dritte und letzte Beitrag dieser Session über „Informationssicherheit und Wirtschaftsschutz“ wurde von Herrn Markus Böger vom Innenministerium Niedersachsen, Abteilung Wirtschaftsschutz aus Hannover vorgetragen.

Die zweite Session Erfahrungsberichte wurde von Herrn Korvettenkapitän Florian Ellermann vom MUKdo Wilhelmshaven moderiert.

Der erste Beitrag dieser Session erfolgte über „Cyber Sicherheit Schiffsantriebe und Schiffsüberwachungssysteme“ wurde Dr. Stefan Ihmor von der MTU aus Friedrichshafen vorgetragen.

Der folgende Beitrag „Security Immun System Model“ wurde dann von am weitesten gereisten Vortragenden, Herrn Prof. Dr. Yaron Wolfsthal vom IBM Cyber Security Center of Excellence aus Israel präsentiert.

Der zweite wissenschaftliche Beitrag als letzter dieser Session über „Biologisch inspirierte Strukturen der Cyber-Abwehr“ wurde von Herrn Prof. Dr. Bernd Klauer vom Institut für Technische Informatik der Helmut-Schmidt-Universität aus Hamburg präsentiert.

Der abendliche Dinner-Empfang wurde durch das Grußwort des Kommandeurs Einsatzflottille 2 und der Würdigung mit der DWT-Ehrenmedaille des langjährigen Mitgestalters der vergangenen Symposien der Sektion NORDSEE, Herrn Kapitän zur See i.R. Michael Droste eingerahmt.

Am zweiten Tag des Symposiums fand dann die dritte und letzte Session Ausblick und Gestaltung moderiert von Herrn Kai Luja von der ESG in Wilhelmshaven statt.

Der erste Beitrag dazu über „Naval Cyber Defence“ wurde von Herrn Björn Lüppes von Rohde&Schwarz aus München präsentiert.

Der zweite Beitrag „Under attack - eine Use-Case basierte Darstellung von möglichen Angriffen aus dem Cyber-Informationsraum auf deutsche Marineschiffe“ wurde von Herrn André Reichow-Prehn von Rheinmetall Electronic aus Bremen präsentiert.

Der dritte Beitrag dieser Session zur „Vertragsgestaltungen bei kurzen Innovationszyklen vs. Lange Vertragslaufzeit“ von Herrn Dr. David Klein von TaylorWessing aus Hamburg rundete den Zyklus des Symposiums ab.

Nach einer ausgiebigen Diskussion zwischen Vortragenden und Teilnehmern wurde die Veranstaltung mit einem Statement zum Abschluss von Herrn Kapitän zur See Lars Holm, Kommandeur MUKdo und als Schirmherr mit dem Aufruf für Themenschwerpunkte für das nächste (21.) Symposium erfolgreich abgeschlossen.