2018

Land in Sicht bei der „Trendwende Technik“?

DWT-Marineworkshop tagte in der Uckermark

Seit 1998 führt die Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik einen Marineworkshop durch, für dessen inhaltliche Ausgestaltung ein eigener Beirat, aktuell unter Leitung des MTG-Marinetechnik Geschäftsführers Guido Gerdemann, eingerichtet wurde. Zum runden Geburtstag hatten sich Gerdemann und der Beirat einiges einfallen lassen, um der auf fast 400 Teilnehmer angewachsenen Veranstaltung den gewünschten Workshop-Charakter nicht abhandenkommen zu lassen. Für die fachliche Leitung stellte sich erneut Konteradmiral Frank Martin Lenski, Abteilungsleiter Einsatzunterstützung aus dem Marinekommando - und Mitglied des Beirates - zur Verfügung.

Mitten „im Nirgendwo“ an der Autobahn 19 zwischen Berlin und Rostock liegt das kleine Örtchen Linstow, das Bekanntheit vor allem durch das dort ansässige, gigantisch große (1.000 Zimmer) Van der Valk Resort erlangte. Hier „residiert“ auch der Marineworkshop, 2018 bereits zum dritten Mal „außer Sichtweite“ der Küste. Das Teilnehmerfeld setzte sich wie gewohnt aus Vertretern der Wirtschaft, des Öffentlichen Dienstes und diverser Forschungseinrichtungen zusammen. Die sicherlich weiteste Anreise hatten - wie auch in den Jahren zuvor - die Gäste aus den USA. Aber auch die Niederlande, die Schweiz, Norwegen, Frankreich, Dänemark und Österreich waren mit Besuchern auf dem Workshop vertreten.

Nach dem obligatorischen Einlaufbier und Barbecue-Abend am Vorabend der Veranstaltung ging es mit einem überarbeiteten Konzept am Dienstagmorgen in die inhaltliche Arbeit der Tagung über. Der inhaltliche Auftakt der Tagung wurde traditionell mit Impulsvorträgen aus dem Kreis der Marine, des öAG und der Industrie gestaltet und mit technologischen Trends abgerundet. Der zweite Hauptvortragsteil des Workshops widmete sich am zweiten Veranstaltungstag ebenso traditionell dem Thema „Aktuelles aus der Marinerüstung“ und bot damit für Marine, öAG und Industrie den inhaltlichen Ramen im Forum, um sich mit eigenen Ideen, Entwicklungen, Konzepten und Planungsabsichten einzubringen. Im dazwischenliegenden, neu eingeführten Format der Poster-Präsentationen (Kurzpräsentation und Diskussion mit Kleingruppen an einem einzigen Poster) wurden in vier separaten Räumen jeweils vier „Poster-Sessions“ durchgeführt, die den Gedankenaustausch förderten. In diesen Sessions wurden die Themen „Marine im Spannungsfeld zwischen Planung und Realität?“, „Neue Technik - Neue Herangehensweise an die Lage?“, „Versorgungssicherheit und Verfügbarkeit - Wieviel „zivil“ verträgt Marinetechnik?“ und „Digitalisierung in der Marinebeschaffung - Chancen und Risiken“ besprochen. Jedes dieser Themen wurde in je einem Raum durchgeführt, in denen jeweils vier Posterstände mit je einem Referenten besetzt waren. Durch viermaliges Rotieren der Teilnehmer erhielt jeder Teilnehmer die Möglichkeit, alle Stationen der von ihm gewählten Poster-Session zu durchlaufen und dabei den Dialog in den kleinen Gruppen zu bereichern. Mag etwas kompliziert klingen, funktionierte aber einwandfrei. Den jeweiligen Vortragenden an den Postern wurde vor Eröffnung der eigentlichen Poster-Session die Gelegenheit gegeben, im großen Plenum mit einem kurzen Statement „Werbung“ für ihren jeweiligen Beitrag zu machen, um den Teilnehmern zu erleichtern, sich die gewünschten Poster-Vorträge herauszusuchen. Das Konzept erfuhr im Nachgang sehr deutlichen Zuspruch und wird sicherlich fortgeführt.

Marine zum Anfassen
Zum Gelingen des Marineworkshops trägt seit Jahren auch die begleitende Ausstellung bei, bei der es auch in diesem Jahr Marinetechnik zum Anfassen gab. Zusätzlich zu den 30 Ständen im Zelt wurde im Außenbereich des Resorts ein Schnellboot vorgestellt. In den Kaffee- und Mittagspausen füllte sich das Ausstellungszelt rasch und es wurden zahllose Fachgespräche geführt, neue Kontakte geknüpft und vorhandene gepflegt. Zum Abschluss des ersten Tagungsabends fand der traditionelle „Beer Call“, der dem Kommunikationsabend vorgeschaltet ist, ebenfalls im Innen- und Außenbereich der Ausstellung statt.

Das bleibt, das wird
Auch 2019 wird die DWT/SGW den Marineworkshop fortsetzen. Das Van der Valk Resort hat sich grundsätzlich als Austragungsort bewährt und wird auch für die einundzwanzigste Auflage den Rahmen bilden. Bewährt haben sich die „Poster Sessions“, die als belebendes Element auch Einzug in das Programm der Folgeveranstaltung halten werden. Nachgebessert wird indes beim Ausstellungsbereich. Hier wird die bisherige Lösung durch einen Aufbau mit festen Wänden ersetzt, was auch bei frühherbstlichen Temperaturen den Besuch des Ausstellungsbereichs über einen längeren Zeitraum gewährleistet. Termin für den 21. Marineworkshop ist der Zeitraum vom 23. bis 25. September 2019 an bewährter Stelle im Van der Valk Resort in Linstow. Der Call for Papers wird wie gewohnt im ersten Quartal 2019 veröffentlicht.