2018

Perspektiven der Verteidigungswirtschaft 2018

Veranstaltung der DWT am 30. und 31. Januar 2018 in Bonn

Am 30. Januar konnte der Vorsitzende DWT, General a. D. Rainer Schuwirth, im MARITIM Bonn rund 200 Teilnehmer zur 11. Auflage unserer jährlichen Auftaktveranstaltung begrüßen. Unter dem Jahresmotto „Streitkräfte 2030+ - Die Bundeswehr im europäischen Kontext“ standen die Einflussfaktoren von Europa und deutscher Gesellschaft auf die Bundeswehr im Fokus der Vorträge und Diskussionen.

Aufgrund der nicht abgeschlossenen Regierungsbildung konnten traditionelle Informationsblöcke z. B. zum Haushalt oder zu konkreten Ausrüstungsabsichten nicht eingeplant werden und standen Vortragende „aus der Chefetage“ von BMVg und Amtsebene nicht zur Verfügung.

Dennoch wurde der Blick in die Zukunft gemacht und Fragen wie

  • Was plant das deutsche Verteidigungsministerium?
  • Wie stellt sich das Deutsche Heer den Einsatz in der Zukunft vor?
  • Wie wird die Bundeswehr von Partnern aus der EU und NATO gesehen, was wird erwartet?
  • Was wird von den europäischen Initiativen (z.B. EDAP, EDF, PESCO, CARD) erwartet?
  • Wie sind Eigen- und Fremdwahrnehmung von Wehrtechnik und Rüstung in Deutschland?
  • Wie wirken europäische Initiativen auf das deutsche Vergaberecht – und umgekehrt?
  • Wie ist die Position der SVI?

diskutiert.

Wissenschaftliche Keynotes zur Bundeswehr in der Demokratie und zu Bitcoin/Blockchain rundeten das Programm aus Podiumsdiskussion mit Repräsentanten aus Norwegen, den Niederlanden, NATO und EU, Workshops und Vorträgen ab. Wie immer kam auch die Kontaktpflege der Teilnehmer nicht zu kurz.

Es liegt in der Natur der Sache, dass nicht alle Fragen eindeutig zu beantworten waren. Aber es bestand Übereinstimmung in der Bewertung, dass z. B. die Chancen zur Umsetzung der genannten Initiativen vorhanden sind, das Momentum zur Umsetzung genutzt und in allen Bereichen „jetzt konkret gemacht“ werden muss. Mehrfach war die Forderung in der Diskussion zu hören, dass man „aus der bubble hinaus müsse“, sich also auch der Auseinandersetzung mit skeptischen Angehörigen der deutschen Gesellschaft stellen solle.

Einen möglichen Anknüpfungspunkt zur Umsetzung dieser letztgenannten Forderung bietet die DWT-Studie zur Feststellung von Fremd- und Eigenwahrnehmung der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI). Hier wird u. a. festgestellt, dass die Öffentlichkeit differenziert und manchmal überraschend urteilt. So lehnen zum Beispiel auch der SVI negativ Gegenüberstehende tendenziell ab, auf Rüstungsindustrie in Deutschland zu verzichten, und kann dies als ein möglicher Einstieg in die geforderte strategische Kommunikation gelten. Das Studienergebnis wird auf der Homepage der DWT zur Unterstützung dieser Debatte eingestellt werden.